Dorstener Geschichtsstationen

Im Jahr 2001 konnte die Stadt Dorsten auf das 750. Jubiläum ihrer Stadtgründung durch den Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden zurückblicken. Dabei entstand die Idee, ausgewählte Aspekte der Stadtgeschichte aufzuarbeiten und sie als Geschichtstafeln im öffentlichen Raum zu präsentieren. Unter dem Titel "Dorstener Geschichte" wurden nach und nach verschiedene Stationen eingeführt, die jeweils einem spezifischen Thema, Ort oder Ereignis gewidmet sind. Dieses Vorhaben ist eine Kooperation zwischen dem Lions Club Dorsten Hanse, dem Verein für Orts- und Heimatkunde sowie der Stadt Dorsten.

Alle relevanten Informationen und Bilder werden auf einer Glasplatte präsentiert, die auf einen etwa 1,80 Meter hohen und 80 Zentimeter breiten Stahlrahmen montiert ist. Die so gestaltete Geschichtsstation wird freistehend an verschiedenen Orten im Stadtgebiet aufgestellt und im Boden verankert oder in einer verkürzten Form an Gebäudewänden angebracht. Dieses Grundkonzept führte zur Entstehung von über vierzig Geschichtsstationen, die die Geschichte Dorstens beleuchten.

Die Geschichts-AG am Gymnasium Petrinum hat zahlreiche Themen erarbeitet und aufbereitet. Die Schülerinnen und Schüler haben einen Bezug zur wechselvollen Vergangenheit ihrer Heimatstadt Dorsten hergestellt. Das Stadtarchiv und der Verein für Orts- und Heimatkunde haben die Ergebnisse überprüft und mit externen Experten abgestimmt. Die Stadt Dorsten (VHS/Amt für Kultur und Weiterbildung) hatte die Aufgabe, die Umsetzung der Geschichtsstationen zu koordinieren und die erforderlichen baulichen Maßnahmen durchzuführen.

Die technische Umsetzung (Grafik, Druck) wurde anfangs von einem Unternehmen aus Dorsten übernommen und später ehrenamtlich von einem Mitglied des Lions Clubs Dorsten-Hanse durchgeführt. Als Druckträger diente eine Folie, die hinter einer 8 Millimeter starken Sicherheitsglasplatte mit VGA-Qualität angebracht wurde. Nach einiger Zeit mussten erste Glasplatten ausgetauscht werden, da die Folie den Witterungseinflüssen nicht standhielt. Eine innovative Weiterentwicklung bestand darin, die Druckfolie zwischen zwei 4 Millimeter starken Glasplatten anzubringen, die miteinander verschweißt wurden, um der Verwitterung keine Chance zu geben.

Auf dieser Seite finden sich drei verschiedene Stadtrundgänge durch die Altstadt von Dorsten, die sich auf Religion, Stadtmauern und neuere Geschichte konzentrieren und an den jeweiligen Geschichtsstationen Halt machen. Zudem stehen vier erlebnisreiche Radtouren rund um Dorsten zur Verfügung, die informative Haltepunkte an den historischen Tafeln bieten und Streckenlängen von 20 bis 70 km aufweisen.

An den Geschichtsstationen sind QR-Codes angebracht, die direkten Zugang zu den Abbildungen der Tafeln im Internet ermöglichen. Hier kann die Sprache von Deutsch auf Englisch, Französisch, Niederländisch oder Polnisch gewechselt werden.

Auch andere Nutzer lernen die Geschichtsstationen kennen. Im Stadtgebiet gibt es Aufgaben für Geocaching, eine moderne Form der Schatzsuche, die mithilfe der Informationen auf diesen Tafeln gelöst werden können.

Zur Eröffnung der einzelnen Geschichtsstationen lud der Bürgermeister neben den jeweiligen Sponsoren auch heimatverbundene Vereine und Vertreter der im Rat vertretenen Parteien ein. Diese Gelegenheit wurde genutzt, um sich nach dem offiziellen Teil über aktuelle Fragen und Vorhaben auszutauschen.

Die ausführliche Berichterstattung in der lokalen Presse trug erheblich dazu bei, das Projekt "Geschichtsstationen in Dorsten" als Bürgerinitiative zu etablieren. Der Lions Club Dorsten-Hanse begleitete dieses lokale Geschichtsprojekt von Anfang an ideell und materiell und trug wesentlich dazu bei, dass es eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung fand.

Dank der Unterstützung von immer neuen Sponsoren, die das Projekt finanziell abgesichert haben, konnte es kontinuierlich fortgeführt werden. Besonderer Dank gebührt dabei der Volksbank Dorsten als Hauptsponsor.