[Radtour Nord2]

Dorstener Geschichte - Station 34: Römerlager

Die 34. Geschichtsstation erinnert an die Spuren römischer Legionäre. Holsterhausen war mal Grenzgebiet - zwischen dem Römischen Reich und Germanien. Um die Christi Geburt herum versuchten die Römer, Germanien zu erobern. In dieser Zeit zogen römische Legionen die Lippe entlang und schlugen in Holsterhausen Marschlager auf.

Erste Spuren wurden in den 20/ 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt. Bei der größten Flächengrabung in der Gemarkung Kreskenhof von 2000 bis 2002 werden etwa 6000 Befunde registriert. An die Römerzeit erinnert nun eine Geschichtsstation, die von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Petrinum gestaltet wurde. Errichtet wurde sie an der Stelle eines der weit mehr als zehn römischen Marschlager auf Holsterhausener Boden, die seit 1927 nachgewiesen sind.

Die neue Geschichtsstation steht an der Straße „Zum Aap" in Höhe der Querung der alten Bahnlinie - sie ist also ganz bequem mit dem Fahrrad zu erreichen. Eine kleine Pause beim Radeln lohnt sich!



Kaiser Augustus - seine Herrschaft erstreckte sich zeitweilig bis in unsere Region.

seit 12 v. Chr.

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Die Römer legen in den folgenden Jahren in Holsterhausen sogenannte Marschlager an, die durch Wall und Spitzgraben gesichert sind. Sie bieten Platz für ein bis zwei Legionen (6000 - 12000 Mann).

9 n. Chr.

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Obwohl sie sich erst im Jahre 16 endgültig hinter den Rhein zurückziehen, wird Holsterhausen nach der Varusschlacht für die Römer bedeutungslos.

50-60

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Germanen nehmen das von den Römern gerodete und planierte Gelände in Besitz. Es entsteht eine kleine Siedlung, die in den nächsten Jahrhunderten mehrfach verlagert und spätestens im 5. Jahrhundert verlassen wird.

Der Hindenburg-Damm verbindet Sylt mit dem Festland.

Römische Münzen - bei den jüngsten Ausgrabungen geborgen.

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1927

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Die Geschichte des Fundplatzes Holsterhausen beginnt mit der Entdeckung von vier spätrömischen Bandgräbern südlich des heutigen Wasserwerkes. Feldarbeiten im Bereich Kreskenhof fördern 1934 eine römische Goldmünze zutage.

1952

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Nach dem Fund einer Amphore in der Ortsmitte finden dort Grabungen statt, die zur Entdeckung einer Grabenanlage von ca. 54 ha Größe führen. Archäologen rekonstruieren daraus ein römisches Marschlager.

In Zwickau rollt der erste 'Trabbi' Trabant 601 vom Band.

Amphore - bei Bauarbeiten in Holsterhausen gefunden.

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1964

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Bei Kanalisationsarbeiten in der Gemarkung Kreskenhof wird ein Spitzgraben angeschnitten, der Scherben römischer Amphoren enthält. Dieser Fund gibt mehr als drei Jahrzehnte später Anlass zu der bis dahin größten Flächengrabung der provinzial-römischen Archäologie in Westfalen.

1999 - 2000

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Bei den Ausgrabungen im Koldenfeld kann ein weiteres Marschlager nachgewiesen werden. Neben Feldbacköfen finden sich Spuren einer germanischen Streusiedlung des 2. und 3. nachchristlichen Jahrhunderts.

Weltweit wird das neue Jahrtausend (Millenium) mit großem Aufwand begrüßt.

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2000 - 2002

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Die Ausgrabungen in der Gemarkung Kreskenhof erbringen etwa 6000 Befunde, die Siedlungen der römischen Kaiserzeit und des frühen Mittelalters angehören. Nach Abschluss der Grabungen steht fest, dass in Holsterhausen mindestens zehn römische Marschlager bestanden haben.

Archäologen bei der Arbeit

2006

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Von März bis September finden weitere Ausgrabungen im Baugebiet „Am Dickhofsbusch” statt. Scherben importierter römischer Keramik zeigen, dass die hier später ansässigen Germanen Kontakt zu den Römern jenseits des Rheins hielten. Entdeckt werden auch eine Hofanlage des 7. bis 9. Jahrhunderts sowie eine des 10. / 11. Jahrhunderts.

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Daten und Fakten

Eröffnung - 07. Mai 2010

Adresse - Zum Aap (alte Bahnlinie)

Geodaten - 51°40'28.03 6°56'12.18



Feierliche Übergabe am 07. Mai 2010

Zur Einstimmung sangen Grundschulkinder zur Gitarre.

Frau Bürgermeisterin Christel Briefs übergab die neue Station offiziell.

Herr Dr. Rudolf Altkamp, Leiter des Römermuseums in Haltern, redete über den Einfluss der Römer auf Dorsten.

Die feierliche Enthüllung

Die Schüler der Geschichts-AG

Feierstunde im Pfarrsaal von St. Antonius

Die Schüler reichten einen kleinen Imbiss.