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„Jüdisch sein im Revier“

Vortrag und Besuch der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen (von Peter Günther - 29.11.2019)


Die Referentin Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Gladbeck und
Bottrop war zu Gast in Dorsten. Sie hielt einen Vortrag im Jüdischen Museum Westfalen vor dem Lions Club
Dorsten Hanse und interessierten Teilnehmern der Aktion Brückenschlag.

In beeindruckender Weise erzählte sie vom normalen Leben ihrer Familie in Gelsenkirchen vor dem dritten Reich
und den Veränderungen nach der Machtübernahme Hitlers. Sie schilderte die Auswirkungen der
Judenverfolgung auf den Lebensraum ihrer Eltern und von den schrecklichen Taten gegen die Juden.

Nie mehr Antisemitismus in Deutschland
Judith Neuwald-Tasbach wuchs in Gelsenkirchen im Nachkriegsdeutschland auf. Sie schilderte das
Lebensgefühl der jüdischen Familien. Wie gingen sie mit der Vergangenheit um? So kamen wir zum Hier und
Jetzt. Wie werden Juden heute behandelt? Was passiert mit Jugendlichen und ihren Familien? Wie überfordert
sind die Lehrer? Wie reagiert die Justiz auf den wieder aufkommenden Antisemitismus? Das war die Grundlage
einer bewegten Diskussion. Dieser Abend hat viele der Teilnehmer sehr beeindruckt und zum Nachdenken
gebracht.

Besichtigung der Neuen Synagoge Gelsenkirchen
"Wer ein Haus baut, will bleiben, und wer bleiben will, erhofft sich Sicherheit." (Salomon Korn, Architekt des
Jüd. Gemeindezentrum Frankfurt / M)
Die Neue Synagoge Gelsenkirchen wurde 2007 an der Stelle errichtet, an der bis zur Reichspogromnacht 1938
jüdische Menschen beteten. Heute ist sie zusammen mit dem Gemeindezentrum ein Haus des Gebetes und der
Begegnung für rund 320 jüdische Menschen aus Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop.

Zu Gast in der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen erlebten die Teilnehmer eine interessante Führung. An den
Synagogenfenstern der alten Synagoge, die im Erdgeschoss aufgestellt sind, konnte Judith Neuwald-Tasbach
den Teilnehmern die wesentlichen Feste des jüdischen Glaubens näher bringen.
Später, im Gebetsraum wurde das Leben im jüdischen Glauben besprochen.

Was ist koscher?
Die Gemeinde berät die Mitglieder, führt Gottesdienste durch und unterstützt die Mitglieder, jüdisch zu leben.
Sie ist behilflich beim Einkauf von koscherem Essen, man gibt Seminare für junge Familien, Jugendliche,
Senioren und erklärt dabei den Mitgliedern, wie sie die Religion mit den 613 Ge- und Verboten in ihr tägliches
Leben integrieren können.

Viele Kooperationspartner unterstützen die Gemeinde, unter ihnen ist auch der FC Schalke 04, der der
Gemeinde schon in schwierigen Zeiten sehr beigestanden hat, ebenso wie die Kirchen, die Stadt
Gelsenkirchen, die Christlich-Jüdische Gesellschaft und der interkulturelle Arbeitskreis. Man veranstaltet
Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, Gedenkveranstaltungen, Hebräisch- und Kochkurse, Führungen etc.

Die Gemeinde hat 2 Kindergruppen, die gemeinsam tanzen und singen, unterrichtet Religion in 3 Klassen und
hat zwei Jugendgruppen, die ganz viel mit den Jugendlichen unternehmen. Sie nehmen teil an Ausflügen, die
die Gemeinde Ihnen ermöglicht, sie fahren zu Jugendfreizeiten.

Die Jugendlichen gestalten gerade den Auftritt mit Tanz und Gesang bei der Jewrovision vom 06.-08.03.20 in
Berlin, wo sich viele Jugendzentren jüdischer Gemeinden in Deutschland treffen. Unsere Jugendgruppe aus
Gelsenkirchen hat in der Vergangenheit immer gut abschnitten und beim letzten Mal den 4. Platz nach Hause
gebracht. Die Gemeinde versucht, den Jugendlichen jüdisches Selbstbewusstsein beizubringen und sie in jeder
Hinsicht zu fördern.

Möchten Sie die Projektgruppe Brückenschlag unterstützen? Wir bescheinigen die Spende und geben Sie weiter.

Jüdisches Leben

Synagoge Gelsenkirchen

Gebetsraum

Vielen Dank!