Vorhang auf, Bühne frei, die Künstler kamen mit Holzpantinen stampfend die Treppe vom oberen Stockwerk des Alten Rathauses in den gefüllten Saal. Heinen, mit Akkordeon, alter Feuerwehrmütze und cooler Sonnenbrille, und Türk mit Trompete, Hosenträgern und Seppelhut spielten „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“.
Das Duo „Furiosef“, Markus Türk und Manfred Heinen, das für das Neujahrskonzert des Lions Clubs Dorsten-Hanse in Dorsten gastierte, besteht aus zwei geniale Jazz-Musiker, die sich ganz ihrem abwechslungsreichen Programm deutsche Volkslieder als Jazz und Folkweltmusik in Form eines Musikkabaretts verschrieben haben.
Ein herausragender Faktor waren die Vielseitigkeit der Instrumente, die von Klavier und Akkordeon über Trompete und Ventilposaune bis zu Didgeridoo, Berimbau, Vogelstimmenpfeie, Kazoo, Hupe, Kastagnetten, Gong, Spielzeugdrehbüchse, Bananen und Latexhuhn reichten.
Die Begrüßung erfolgte ganz im Kabarettstil. Das angekündigte „Herbstlied“ „Alle Vögel sind schon weg“, genial mit Keyboard und Trompete im flotten Swingtakt gespielt, wurde vom „Biohuhn Frau Künast“ begleitet, einem Plastikfedervieh, das beim rhythmischen Drücken Quakgeräusche von sich gab.
Comedy Qualitäten zeigten die beiden, als Türk mit hochrotem Kopf einem Didgeridoo Töne abrang, während Heinen genüsslich Kekse knabberte, um dann endlich mit gelangweiltem Blick den völlig verzweifelten Bläser mit dem Schlussakkord zu erlösen.
Ein Höhepunkt war die Darstellung des Untergangs der Titanic, die Trompete in einen Eimer Wasser gehalten, um mit blubbernden Tönen „La Paloma“ zu spielen.
So verging das Konzert durch die Kontraste, den Witz und die Originalität der Einfälle wie im Fluge und die Musiker wurden mit viel Applaus belohnt. Markus Türk parierte mit Augenzwinkern: „Danke - Sie haben Geschmack!“ Der Präsident dankte den beiden für das gelungene Konzert. Ein Buffet mit guten Speisen und passenden Getränken rundete die Veranstaltung im Alten Rathaus ab.