Beim Besuch im ehemaligen Steinkohlebergbau erwarteten die Lions eine kohlengeschwärzte Welt harter
Arbeit. Aber die Zeche Zollern in Dortmund überrascht. Ihre Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen
Jugendstilportal ist ein Vorzeige-Bau aus Stahl und Glas, ähnelt eher einer Adelsresidenz als einer Zeche.
Heute ist sie mit dem Portal und den anderen Betriebsgebäuden längst eine Ikone der Industriekultur. Mit der
Führung erlebte die Gruppe den Glanz und die Repräsentationskultur der Steinkohlenbergwerke im Ruhrgebiet.
Die Gelsenkirchener Bergwerks AG stieg mit dem Bau der Zeche Zollern II/IV von 1898 bis 1904 zur größten
Bergbaugesellschaft auf. Selbstbewusstsein und Prestigedenken der Besitzer verlangten eine Anlage, die
repräsentativ gestaltet und mit modernster Technik ausgestattet war. Die schlossartige Anlage wurde zur
vielbeachteten Musterzeche ihrer Zeit. Die Tagesbauten faszinieren durch ihre Architektur, durch
Originalmaschinen und Einrichtungen aus anderen Bergwerken. Der geführte Rundgang warf einen Blick in die
zentralen Räume der Zeche Zollern: Lohnhalle, Kaue, Lampenstube, Alte Verwaltung und Schachthalle. Auch
die Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal war sehr beeindruckend.
Die Dauerausstellung zeigt, was Bergleute hautnah betraf: schweres Arbeiten bei schwachem Licht und
staubiger Luft, Sorge um Gesundheit und Arbeitskraft bis hin zu tödlichen Unfällen, Angst vor Lohnverlust und
Steigerung des Arbeitsdrucks. Sie erinnert aber auch an Fortschritte: bessere Arbeitsbedingungen durch mehr
Licht, längere Lebenserwartung durch gute medizinische Versorgung, sinkende Unfallzahlen durch
Arbeitsschutzkleidung, Grubenwehren und vor allem: durch eine umfassende Ausbildung und die Entwicklung
betrieblicher Sozialpolitik.
Nach der beeindruckenden Besichtigung stärkten sich die Lions im ehemaligen Pferdestall der Zechen, dem
heutigen Restaurant bei gutem Essen und kühlen Getränken.