DORSTEN. Die vier Lions-Clubs in Dorsten möchten der Stadt im nächsten Jahr ein Geschenk machen: ein mehrdimensionales Blinden-Stadtmodell aus Bronze. Die Vorbereitungen sind bereits angelaufen, einen geplanten Einweihungstermin gibt es auch schon.
Seit 100 Jahren gibt es 2017 die Lions-Bewegung weltweit, eine ihrer wichtigsten Aktivitäten ist die Bekämpfung vermeidbarer Blindheit. Für Dr. Andreas Trotzer (Foto) und seine Mitstreiter sind das zwei wesentliche Gründe, „um Bleibendes zu schaffen, das einen Bezug zu Dorsten hat“. Der Präsident des Lions-Clubs Dorsten-Hanse und Sprecher eines internen Arbeitskreises ist überzeugt, dass das ungewöhnliche Stadtmodell auf große Akzeptanz stößt. „Es ist betastbar und ermöglicht auch Menschen mit wenig oder gar keinem Augenlicht, die Stadt zu erfahren“, sagte er gestern. „Und alle anderen können sich dort einen schnellen Überblick verschaffen.“ Bürgermeister Tobias Stockhoff begrüßt das Projekt „aus gesellschaftlicher, stadtgestalterischer und touristischer Sicht, zumal es hervorragend mit den Zielen des Integrierten Handlungskonzeptes Dorsten-Mitte korrespondiert“.
In zentraler Lage
Die Standortfrage scheint schon geklärt, auch wenn der Stadtrat in der kommenden Woche noch zustimmen muss. Das 0,80 mal 1,20 Meter große Bronzemodell soll hinter dem Alten Rathaus am Rande des Kirchplatzes St. Agatha und der Recklinghäuser Straße stehen. „Ideal“ findet Trotzer diesen Ort wegen seiner zentralen Lage, wenngleich die Suche „nicht einfach“ gewesen sei. „Da gab es eine Menge zu berücksichtigen: Eigentumsverhältnisse, aber auch Versorgungsleitungen und Rettungswege.“
Mit Egbert Broerken haben die Lions einen „namhaften Bildhauer“ gefunden, der solche Stadtmodelle u.a. in Münster und Haltern am See realisiert hat. „Wenn der Rat zustimmt, müssen wir zunächst ein Angebot einholen“, sagt der Lions-Sprecher. Als „grobe Hausnummer“ haben die vier Clubs 30000 Euro veranschlagt. Das Geld soll nicht aus dem eigenen Budget finanziert werden („Das brauchen wir für andere wohltätige Ziele“), sondern mithilfe von Sponsoren zusammenkommen. Erste Zusagen gibt es laut Trotzer schon.
Einen Termin für die Einweihung haben die vier Dorstener Lions-Clubs schon ins Auge gefasst. „Das Lichterfest 2017 würde sich anbieten“, glaubt Trotzer. „Deshalb haben wir auch ein bisschen Druck gemacht, damit es nächste Woche eine politische Entscheidung gibt.“ Die dürfte eine Formalität sein, danach haben Spendensammler und Künstler noch ein Jahr Zeit. Stefan Diebäcker
...