Archiv - Aktivities des Lionsclubs Dorsten-Hanse

Tapetenwechsel wird schwieriger

Lions - Einsatz für die Aktion Tapetenwechsel gewürdigt (von Susanne Menzel - WAZ - 08.02.2011)


„Ein Traum wäre es, wenn wir irgendwann einmal mit einer festen Spendengröße rechnen könnten und so Familien schon gleich bei der Anmeldung genau sagen könnten, ob wir ihnen Unterstützung gewähren oder nicht“, gestattet sich Simone Beierle vom Caritasverband ein paar Zukunftsvisionen.
Soweit allerdings ist die „Aktion Tapetenwechsel“ noch nicht. Bislang müssen die Mitstreiter von Caritas, AWO, Verband Evangelischer Kirchengemeinden sowie vom Katholischen Ferienwerk Jahr für Jahr die Werbetrommel rühren, um einen finanziellen Grundstock zu erhalten, von dem im Schnitt 60 Mädchen und Jungen pro Jahr eine kleine Auszeit ermöglicht werden kann.
Bis 2003 hatte das Land Ferienfreizeiten für weniger betuchte Familien gefördert, dann allerdings wurden die Zuschüsse gestrichen. Seit zwei Jahren nun sammeln die hiesigen Verbände, um den Kindern wenigstens eine kleine Erholung zu ermöglichen. Im letzten Jahr kamen durch private und institutionelle Spender (u.a. eine vierstellige Summe aus dem vom Lions-Club Hanse organisierten Benefiz-Konzert) 9343,80 Euro zusammen. Dadurch, so Simone Beierle, konnten 60 Familien unterstützt werden. „Die Initiative zahlt maximal die Hälfte des Preises für eine Ferienfreizeit. Die Gesamtkosten für eine Maßnahme liegen im Schnitt so zwischen 250 und 470 Euro“, rechnet sie vor. „Den eigenen Anteil dürfen die Familien in Raten abstottern, in der Regel sind das zehn Euro pro Monat. Da zahlt eine Familie mitunter also fast ein Jahr für die Teilnahme eines Kindes an einer Reise.“
Aber: „Die finanziellen Spielräume nicht nur bei der Aktion Tapetenwechsel, auch bei den Familien werden immer enger“, sieht Markus Hollenhorst vom Katholischen Kinderferienwerk die Entwicklung. „Irgendwann müssen die Kinder zu Hause bleiben oder die Existenz solcher Fahrten steht komplett auf dem Spiel,“ befürchtet er.

Dabei sind es nicht immer nur finanzielle Gründe alleine, die ausschlaggebend sind, Kinder mit der „Aktion Tapetenwechsel“ zu unterstützen. Monika Stolla (Caritas): „Wir sind untereinander auch mit anderen Institutionen eng vernetzt. Und da fallen oft andere Gründe mit ins Gewicht.“ Wie etwa bei zwei Geschwistern, die durch familiäre Verwerfungen lange getrennt waren und nun durch solch eine Reise wieder eine Beziehung zueinander aufbauen konnten. Oder die Lage in einer siebenköpfigen Familie, in der es ein behindertes Kind gibt, um das sich die Eltern während der Ferienfreizeit der vier anderen Kids nun einmal besonders kümmern konnten.

„Nicht jedes Kind hat die Chance, nach Spanien, Italien oder sonst wo zu fliegen. Diese gemeinsamen 14 Ferienfreizeit-Tage sind aber für die Mädchen und Jungen oft genauso wichtig und genau so viel wert“, weiß Simone Beierle aus Erfahrung. Die Caritas bietet in diesem Jahr übrigens wieder eine Fahrt für Sechs- bis 14-Jährige nach Österreich an, unterteilt in zwei Altersgruppen, insgesamt für 52 Kinder. Das Katholische Ferienwerk rechnet für seine Gemeinden etwa zehn Freizeiten, in die rund 500 Mädchen und Jungen eingebunden sein werden. Die Anmeldungen zu den einzelnen Angeboten laufen noch und sind über die jeweiligen Pfarrgemeinden abzufragen.

Ansprechpartner für Fragen zur „Aktion Tapetenwechsel“ ist u.a. Simone Beierle, (Caritas), 91 87 00.

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