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Dorsten - Eine Zeitreise - neues Buch vom Verein für Orts- und Heimatkunde

Spannende und informative Zeitreisein die Geschichte von Dorsten (von DZ Michael Klein - 16.08.2020)


Eine umfassende historische Zeitreise durch die Dorstener Geschichte ermöglicht ein neues Buch-Projekt: Prall
gefüllt mit 200 Bildern und vielen informativ-unterhaltsamen Texten.

In ferne Orte zu reisen – das verbietet sich in diesen Zeiten aus gutem Grund. In ferne und längst vergangene
Zeiten zu reisen - dies ist aber erlaubt. Und so nehmen 20 Autorinnen und Autoren in 30 Beiträgen ihre Leser
mit auf eine spannende und wohl-recherchierte „Zeitreise“ in die Geschichte der Stadt Dorsten.

Und schlagen dabei immer wieder Brücken in die Gegenwart der Lippestadt - eine dramaturgische Klammer,
die das Buch trotz der vielen unterschiedlichen Epochen, die darin bereist werden, wie aus einem Guss
erscheinen lässt.

368 Seiten stark

368 Seiten stark ist das Werk namens „Dorsten - eine Zeitreise“, das ab sofort erhältlich ist. Prall gefüllt mit
informativen und unterhaltsamen Texten, mit 200 Fotos und illustrierenden Karten. Herausgeber sind der Verein
für Orts- und Heimatkunde Dorsten unter Vorsitz von Dr. Josef Ulfkotte und das Dorstener Stadtarchiv unter
Leitung von Martin Köcher.

Beiden Historikern war es ein Anliegen, die Stadtgeschichte nicht in Gestalt einer umfassenden Chronologie zu
erzählen. Sondern sie in gut dosierten Häppchen und Stadtgeschichten zu verpacken. Viele dieser Texte
dürften so manchen Dorstenern bekannt sein. Denn sie basieren auf den mehrseitigen Faltblättern, die der
Verein für Orts- und Heimatkunde und das Stadtarchiv (bis vor einem Jahr führte bis zu ihrem Ruhestand
Stadtarchivarin Christa Setzer dort Regie) seit 2008 noch unter dem Titel „Dorsten - einst und jetzt“ mit
positivem Echo herausgegeben haben.

„Die hatten eine kleine Sammelleidenschaft entfacht“, sagt Josef Ulfkotte. So entstand die Idee, fast alle bisher
erschienenen Ausgaben zusammenhängend zu veröffentlichen. Die Autoren haben dafür ihre Texte aktualisiert
und überarbeitet.

Hinzu kommt ein gutes Dutzend neuer Texte, die bislang nicht erschienen waren. Dafür konnten weitere
Experten gewonnen werden, die Beiträge für die Zeitreise beigesteuert haben - wie etwa Karin Jockel, die über
den Schiffbau und die Lippeschifffahrt geschrieben hat. Oder Vera Konieczka, die den Spuren der Beginen in
Dorsten - einer im Mittelalter entstandenen Lebensform allein stehender Frauen - nachgegangen ist.

770 Jahre alt wird die Stadt im kommenden Jahr - in dieser langen Zeit haben die Menschen hier eine Menge
erlebt. Die Lippe spielte dabei eine wichtige Rolle, war Handels- und Verkehrsweg, bot Schiffbauern eine
gesicherte Existenz. Zugleich war der Fluss jahrhundertelang politische Grenze, sodass Dorsten immer wieder
in kriegerische Konflikte verwickelt wurde.

Revolution und Weltkriege

Solche Ereignisse streift das Buch, führt aber auch zu Ursprüngen heutiger Sehenswürdigkeiten wie Altes
Rathaus und Segelflugplatz. Es erinnert an die 550 Jahre, in denen Dorsten dem Erzbischof von Köln als
Landesherrn unterstellt gewesen ist, blickt zurück auf den Hexenwahn im 16./17. Jahrhundert, an Revolutionen
und die beiden Weltkriege.

Und porträtiert auch damalige Zeitgenossen wie die Schriftstellerin Maria Lenzen, aber auch unsympathische
Gesellen - wie etwa den Menschenfresser Franz Wahmann, der im ausgehenden 17. Jahrhundert sein Unwesen
trieb und hier zum Tode verurteilt wurde.

Das Buch, das ohne die finanzielle Unterstützung der Vereinten Volksbank, der Kleinespel-Stiftung und des
Lions Clubs Dorsten-Hanse nicht denkbar gewesen wäre, kommt in sehr ansprechendem Layout daher.
Verantwortlich dafür: Klaus Gudermann, der sich dadurch in den Corona-Monaten nicht über Langeweile
beklagen konnte.

Gute Lesbarkeit

„Wir haben Wert auf eine gute Lesbarkeit der Texte und ansprechende Bilder gelegt“, so Dr. Josef Ulfkotte.
Gelbe Textpassagen heißt: Hier handelt es sich um die Wiedergabe einer historischen Quelle. Graue
Textpassage bedeutet: Verweis auf eine (anekdotenhafte) Erzählung.

Wer in dem Buch blättert, weiß dank der Stadtarchiv-Quellen: „Hier ist gesichertes Wissen überliefert“, so
Martin Köcher. Unter jedem Beitrag gibt es ein Quellen- und Literaturverzeichnis, das eine intensivere
Beschäftigung mit dem Thema ermöglichen soll.
Umfassende Zeittafel


Eine 30-seitige ausführliche Zeittafel mit den wichtigste Daten der Stadtgeschichte (vor allem aus der Neuzeit)
rundet das Buchprojekt ab - von 890 (als die ersten Bauerschaften „Durstina“ und „Durstinon“ bezeugt
wurden) über die Stadtwerdung im Jahr 1251 und die Belagerungen im Dreißigjährigen Krieg bis ins Jahr 2020,
als die Corona-Pandemie das öffentliche Leben in Dorsten lahmlegte. Bürgermeister Tobias Stockhoff betont in
seinem Vorwort: Viele Autoren schicken einen „Gruß aus der Vergangenheit, die noch heute in unserem Alltag
sichtbar wird“

Beispiele: Der Beitrag über die alte Stadtmauer verweist auch auf die aktuelle Komplett-Umgestaltung der
Fußgängerzone, die nach dem Krieg auf dem mittelalterlichen Grundriss wiederaufgebaut wurde. Das 375
Jahre alte Gymnasium Petrinum ist noch heute ein Grundpfeiler der Dorstener Schullandschaft. Und auch bei
der Eisenbahngeschichte in Dorsten muss mit dem 10-Millionen-Euro-Bahnhofsumbau bald ein Kapitel
fortgeschrieben werden.

Bewusst sei die Zeit des Nationalsozialismus ausgespart worden - weil die Jahre von 1933 bis 1945 im Fokus
der Forschungsgruppe „Dorsten unterm Hakenkreuz“ und des Jüdischen Museums Westfalen stehen. Die
Schriften-Reihe „Dorsten einst und jetzt“ soll übrigens fortgeführt werden. Nächstes Thema: die ehemalige
Winks Mühle im Schölzbachtal, das demnächst im Stadtumbauprogramm „Wir machen Mitte“ umgestaltet wird.

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