[Rundweg Religion]

Dorstener Geschichte - Station 36: Kolpinghaus

Am Sonntag, den 4. Dezember 2011 wurde die 36. Dorstener Geschichtsstation „Kolpinghaus" eingeweiht.

Erarbeitet wurden die Texte der Geschichtsstation im bewährten Zusammenspiel von Geschichts-AG des Petrinum, Lions-Club Dorsten-Hanse und Stadt, unterstützt von Volksbank und Kolpingsfamilie.

Heute heißt die 1861 von Kaplan Lackhove als „katholischer Gesellenverein" gegründete Vereinigung die „Kolpingsfamilie Dorsten-Zentral".

Jährliches Highlight für Groß und Klein sind die Familienwochenenden in verschiedenen Bildungsstätten wie zuletzt in der katholischen Heimvolkshochschule Rindern bei Kleve.

Rund acht gemeinsame Aktionen gibt es jedes Jahr. Dazu zählen auch der Maigang und der Emmausgang, Wanderungen sowie Betriebsbesichtigungen, Museumsbesuche oder das gemeinsame Kochen im Haus der Familie und die Schneefahrt im Winter.

„Unsere Angebote sind immer für die ganze Familie", berichten Maria Gertz und Reinhard Tümmers. Dabei wird darauf geachtet, dass alle Ausflüge möglichst preiswert sind, damit jede Familie sich das leisten kann: „Die kleinen Kinder fahren kostenlos mit, die Verpflegung wird mitgenommen."

Das 150-Jährige wurde am 18. und 19. Juni auf dem Kirchplatz von St. Agatha groß gefeiert. Open-Air-Fete mit der Party Band „Juke Box", Festhochamt in der Agatha-Kirche mit Bannerabordnungen und vielen Festreden. Mit dabei die Bläserklasse der Gesamtschule Wulfen, der Kolpingverband Münster, der Vorsitzende des Kolpingwerkes und der Diözesanpräses. Auf dem Kirchplatz warteten anschließend ein Grill- und Getränkestand, Kuchenbüfett und viel Kinderspaß auf die Gäste.



Adolf Kolping (1813-1865) Gründer des Kolpingwerkes

1861

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Kaplan Lackhove von St. Agatha gründet den Katholischen Gesellenverein. Das erste Vereinslokal ist der Gasthof Hutmacher (Essener Straße).

Vereinslokal Hutmacher (später Langenstroer), 1911

1892

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Nach der Grundsteinlegung durch Bischof Hermann weiht Pfarrer Lorenz das Katholische Gesellenhaus ein, das sich schnell zum Mittelpunkt des Dorstener Vereinslebens entwickelt.

1914 - 1918

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Im Ersten Weltkrieg ist das Haus zeitweise mit Kriegsgefangenen belegt.

W czasie I wojny światowej dom zostaje przejściowo zajęty przez jeńców wojennych.

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1919

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Nach dem Abschluss umfangreicher Bau- und Renovierungsarbeiten steht das Gesellenhaus wieder als Herberge für wandernde Gesellen und als Ort für berufsbildende Vorträge, Kurse und gesellige Veranstaltungen zur Verfügung.

Die letzte Verabschiedung der Dorstener Kolpingsöhne, die auf Wanderschaft gingen (Köln 1936)

1933 - 1945

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Im Zuge der Neuorganisation des Verbandes wird 1933 auch der Katholische Gesellenverein in Dorsten in eine „Kolpingsfamilie” umgewandelt. Das Gesellenhaus trägt fortan den Namen Kolpinghaus. Während der NS-Zeit kann sich das Vereinsleben nicht mehr frei entfalten. Im 2. Weltkrieg nutzen die Wehrmacht und andere Behörden das Kolpinghaus, das im März 1945 zerstört wird.

1946

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Die Kirchengemeinde St. Agatha errichtet auf dem Grundstück des Kolpinghauses eine Notkirche.

1951

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Im Rahmen der 700-Jahrfeier der Stadt Dorsten feiert die im Herbst 1945 wieder gegründete Kolpingsfamilie ihr 90. Stiftungsfest.

Das 1953 neu errichtete Kolpinghaus am Südwall

1953

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Nachdem die Kolpingsfamilie 1950 den Beschluss zum Wiederaufbau des Kolpinghauses gefasst hatte, erfolgt in diesem Jahr dessen Einweihung durch Pfarrer Westhoff und Diözesanpräses Hölscher.

1961

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Mit einem großen Handwerkerumzug feiert die Kolpingsfamilie ihr 100-jähriges Bestehen und nennt sich seitdem „Kolpingsfamilie Dorsten-Zentral”.

1974 - 1986

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Der Saal am Kolpinghaus - die frühere Notkirche - kann aus baupolizeilichen Gründen nicht mehr für Veranstaltungen genutzt werden. Er wird zeitweilig als Lagerraum vermietet.

2003

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Im Zuge der städtebaulichen Neugestaltung dieses Bereiches wird das Kolpinghaus abgerissen.

Papst Benedikt XVl. besucht Deutschland.

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2011

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Die Kolpingsfamilie feiert ihr 150jähriges Bestehen.

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Daten und Fakten

Eröffnung - 4. Dezember 2011

Adresse - Wall- und Grabenanlage zwischen dem Südwall und dem Südgraben gegenüber dem Jüdischen Museum

Geodaten - 51°39'34.92 6°58'01.75



Feierlicher Einweihung am 4. Dezember 2011

An die Geschichte der ersten Dorstener Kolpingsfamilie erinnert nun die Geschichtsstation 36 am Wallgraben - etwa in der Höhe, wo früher das Kolpinghaus stand.

Festrede vom Bürgermeister Lambert Lütkenhorst

In seiner Rede ging Bürgermeister Lambert Lütkenhorst auf die Vergangenheit und die Chancen der Zukunft der Kolpingsfamilie ein.

Vor der Übergabe fand ein Gottesdienst in St. Agatha statt.

Pfarrer Franke mit dem Lied: O komm, o komm Emanuel

Rund 110 Mitglieder aller Altersgruppen machen mit und die Vorsitzende Maria Gertz und ihr Stellvertreter Reinhard Tümmers gestalten interessante Aktivitäten. Viele von ihnen gehören schon lange zur „Familie“ und manche blieben auch nach Umzug in andere Gemeinden treu.

Reinhard Tümmers von der Kolpingsfamilie Dorsten-Zentral

Es ist nichts mehr wie es damals war. Schon lange gehören Handwerker nicht mehr automatisch dieser Gruppierung an und heute müssen auch die Kolpingsfamilien ihren Platz neu definieren. Das in einer Zeit, in der sie mit vielen anderen Vereinen und vielen anderen Freizeitvergnügungen konkurrieren. Vor allen Dingen fehlen oft die jungen Leute.

LaLü enthüllt feierlich...

Im Jahr der Einweihung der Geschichtsstation blickt die erste in Dorsten gegründete Kolpingsfamilie auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Dieses Jubiläum wurde im Mai 2011 gefeiert.

done - enthüllt!

Für die Gäste fand anschließend ein Empfang im Pfarrheim St. Agatha statt.