Archiv - Aktivities des Lionsclubs Dorsten-Hanse

Ein Rundgang durch Barkenberg

mit Rainer Diebschlag (von Franz-Josef Nelskamp - 22.07.2015)


Beginn und Ende unseres Clubabends fanden in der BAR61 im Gemeinschaftshaus Wulfen statt.
An der Geschichtsstation vor dem Gemeinschaftshaus (siehe unsere Homepage) begann Rainer Diebschlag den Rundgang mit einer Frage: Was unterscheidet den Wulfener Markt vom Pariser Platz in Berlin? Am Pariser Platz gibt es zwei Gebäude von Josef Paul Kleihues und eins von Bernhard Winking. Am Wulfener Markt von beiden je zwei.
Prof. J.P.Kleihues,Berlin: Ladenpassage und Rundbau (realisiert von 1979 – 1982)
B.Winking: Gesamtschule (Einweihung am 19.11.1976) und Gemeinschaftshaus mit Hallenbad ( Einweihung am 25.11.1983)
Die Neue Stadt Wulfen wurde für die Zeche Wulfen geplant. Ein Ideenwettbewerb, den Prof. Fritz Eggeling ,Berlin, 1961 gewann, war die Grundlage für den Bau des jetzigen Ortsteils Barkenberg.
Von den vorgenannten Gebäuden sind drei in voller Funktion, lediglich die Ladenpassage steht vor dem Nichts, evtl. vor einem Neuanfang.
Nächste Station war ein Altenheim der AWO, das auf dem Gelände der ehemaligen Metastadt errichtet wurde. Die Metastadt wurde vom Architekten Richard J. Dietrich, Traunstein, entworfen und aus Stahlelementen der Werft Blohm und Voss (Thyssen) und Fertigteilen der Fertighausfirma OKAL in 1974 gebaut. Aufgrund großer Baumängel wurde es 1987 abgerissen. Der Geschäftsführer des Bauherrn THS, Karl-Heinz Cox, sagte dazu: Die richtige Idee zur falschen Zeit am falschen Ort.
Ein gelungenes Architektur-Beispiel dagegen ist die 1975 fertiggestellte Finnstadt, die aus vier kreuzförmigen, terrassierten, fünfgeschossigen Häusern der Architekten Toivo Korhonen, Helsinki, zusammen mit Lauri Sorainen besteht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Großprojekten wurde die Finnstadt nicht als sozialer Wohnungsbau gefördert. Darum sind alles Eigentumswohnungen.
Das Barkenberg Zentrum (BaZ) der evangelischen Kirchengemeinde stammt ebenfalls von Toivo Korhonen und wurde (nach einem Wettbewerb 1965) 1972 fertiggestellt. Es ist eine integrierte Lösung von Kirche und Gemeinderäumen mit wechselseitiger Nutzung der Flächen, wie in Skandinavien erprobt.
Das katholische Gemeindezentrum, die St. Barbara Kirche, ging ebenfalls aus einem Wettbewerb (1966) hervor und wurde nach den Plänen von Josef Lackner, Innsbruck, am 08.09.1973 zusammen mit Pfarrsaal und Kindergarten eingeweiht. Das Kirchengebäude hat die Form eines Kreuzes. In der Mitte steht der Altar, nach drei Seiten leicht ansteigende Bankblöcke (mit 450 Sitzplätzen), die vierte Seite ist die Sakristei.
Übrigens: 70 % der Bebauung in Barkenberg sind ein und zweigeschossige Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäuser!
Wenn Herr Diebschlag einmal zu seiner Form aufgelaufen ist, werden seine Geschichten am Rande so interessant, dass er und auch die Teilnehmer die Zeit vergessen. So erreichten wir die BAR61 mit gehöriger Verspätung. Der Präsident dankte dem Referenten nach dem gemeinsamen Abendessen für den interessanten Rundgang.

Bilder aus Barkenberg

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